Am 20.+ 21. Juni 2024 kamen Akteur*innen der verschiedenen künstlerischen Disziplinen (Bildende Kunst, Foto, Film, Game, Sound, Performance) im Kunstverein Springhornhof in der Lüneburger Heide zu einem Rencontre zusammen. Projekte der Kulturellen Bildung (and beyond) wurden vorgestellt und Fragen der Haltung, der Form, des Materials und der Gestaltung erörtert und reflektiert. Die Projekte verbindet, dass sie von Kunst ausgehen und gemeinsame ästhetische Erfahrungen ermöglichen. Die Protagonist*innen haben eine eigene künstlerische Praxis. Sie arbeiten kollaborativ in sozialen Gefügen. Die Projekte haben eine offene, forschende Haltung, den Teilnehmenden soll eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden.
Die Zusammenkunft hatte einen deutlichen Workshopcharakter: Sie diente dem Austausch und der Vernetzung. Es werden Fragen diskutiert, die aus der künstlerischen Vermittlungspraxis entstehen und diese betreffen. Wir möchten unterschiedliche Herangehensweisen und Methoden kennenlernen, auch mit Blick auf die Teilhabe marginalisierter Gruppen.
An der Veranstaltung nahmen Studierende der Kunstvermittlung verschiedener Hochschulen (Lüneburg, Braunschweig, Hamburg, Hildesheim, Oldenburg, Bremen) teil.
klub:katalyse ist daran interessiert, ein nachhaltiges Netzwerk über das Rencontre hinaus zu schaffen. Oft arbeiten die Akteur:innen selbstständig in prekären Arbeitsverhältnissen. Hier soll die Tagung unterstützen. Welches Selbstverständnis haben wir angesichts der Herausforderung zwischen Institutionen (Museen, Kunstvereine, Schulen, Kitas, etc.), den teilnehmenden Personengruppen und den Bedingungen und Vorgaben der Förderungen? Welche Freiheiten als selbstständig Tätige bleiben uns bzw. können wir nutzen? Welche Alternativen gibt es oder können wir uns schaffen?
klub:katalyse #1 wurd von Tanja Bächlein, Arne Bunk, Karin Missy Paule Haenlein und dem Kunstverein Springhornhof ausgerichtet. Gefördert durch die VGH-Stiftung Niedersachsen, poolhaus-blankenese und das Land Niedersachsen.
Das Rencontre fand inmitten der Ausstellung „Findling Wald Moor“ von Eloïse Bonneviot & Anne de Boer statt.
Die Ausstellung wurde gefördert durch die Stiftung Niedersachsen und die EWE Stiftung.
BILD + BEGEGNUNG E.V. (Tanja Bächlein und Arne Bunk)
Der Verein bietet Kindern und Jugendlichen künstlerische Forschungsprojekte an: Geflüchtete Jugendliche untersuchen Arbeitszusammenhänge, Kitakindern erforschen Naturareale, Grundschulkinder erkunden Neubauareale… Neben der Vermittlungsarbeit realisieren Bunk und Bächlein Kurzfilme, die auf internationalen Festivals und in Ausstellungen zu sehen sind.
KARIN MISSY PAULE HAENLEIN
ist bildende Künstlerin. Neben freien Projekten arbeitet sie als Kunstvermittlerin im Kunstverein Springhornhof, an der Hamburger Kunsthalle und im Schloss Agathenburg. Seit 2020 ist sie im KEBAP, dem KulturEnergieBunkerAltonaProjekt aktiv. Sie erarbeitet künstlerische und nachhaltige Bildungsprojekte und organisiert kulturelle Veranstaltungen zu Themen der Nachhaltigkeit, Klimawandel und regenerativer Energieerzeugung.
HEIDRUN SCHRAMM und NICOLAS WIESE
arbeiten in unterschiedlichen audiovisuellen Medien und Formaten z.B. Installationen und raumbezogene Aufführungen, elektroakustische Kompositionen, Klangarbeiten. Sie engagieren sich im Bereich der Kulturellen Bildung, in unterschiedlichen Projektteams und unterschiedlichen künstlerischen Schwerpunkten, u.a. in Trickfilm- und Sound-Workshops für junge Geflüchtete und Migrant*innen.
SKART & MASTERS OF THE UNIVERSE
Das altersgemischte Performancekollektiv Masters of the Universe entwickelt seit 2014 ein „Theater der neuen Generation“. SKART haben sich am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (Gießen) gegründet und verwirklichen multimediale, von bildender Kunst ebenso wie von elektronischer Musik geprägte Theaterprojekte. Sie haben regelmäßige Gastsspiele auf Kampnagel.
KUNSTRAUM TOSTERGLOPE
Der 2002 gegründete gemeinnützige Verein ist Veranstaltungsort und „Kulturwerkstatt“ für Projekte alter und neuer Musik, für experimentellen Tanz und für neue bildende Kunst im Landkreis Lüneburg. Schwerpunkte der Vereinsinitiativen liegen in der Kunstvermittlung und in der neuen Soziokultur.
SEBASTIAN QUACK
arbeitet an der Schnittstelle von Spiel, Digitalität und urbaner Politik, als Künstler, Game-Designer und Kurator. Er war 2021-2023 Direktor des Now Play This Festival in London.
JO ZAHN (bbk Medienwerkstatt Berlin)
ist bildender Künstler, Filmemacher und Musiker. Seine künstlerische Praxis und Forschung entsteht oft aus dem Zusammenarbeiten im Rahmen von Gruppen und Kollektiven. In einer Reihe von Projekten hat er sich sich mit der Übertragung künstlerischer Prozesse in soziale Räume beschäftigt. Er ist Teil der Medienwerkstatt des bbk berlin, der inklusiven Filmwerkstatt in Marzahn und der Gruppe The Watch, die einen ehemaligen DDR-Grenzwachturm in Berlin Treptow als Ort für Aufenthalte von Künstler*innen nutzt.
SABINE ZAHN
Sie beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit der gegenseitigen Einflussnahme zwischen Körpern und ihren Umwelten, häufig dem urbanen Raum. Dabei arbeitet sie immer in enger Kooperation mit anderen Künstler*innen und Stadtplaner*innen an der Entwicklung von partizipativen Formaten, um neue Beziehungen zwischen Kunst und Gesellschafts-bildung zu etablieren.
Mit einem performativen Impuls von:
THESEA RIGOU EFSTATHOPOULOS
ist ein*e in Berlin lebende zypriotische Künstler*in und Kunstvermittler*in und arbeitet derzeit als freie Mitarbeiter*in in der Kunstvermittlung des KW Institute for Contemporary Art und des Brücke-Museums in Berlin. Theseas künstlerische
Praxis erforscht sozio-ökologische Themen in Installationen, Performances und Druckgrafik. Thesea arbeitete als Kunstvermittler*in (sobat-sobat) auf der documenta fifteen und gab zusammen mit Viviane Tabach das Buch „Ever been
friend-zoned by an institution?“ (2022) heraus.